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Frohe Ostern!

Das Osterfest gilt neben Weihnachten als der wohl wichtigste christliche Feiertag. Und auch wenn nur die wenigsten Menschen heute noch wissen, warum dieser Tag für die Christen so wichtig ist – vielleicht wissen sie gerade so noch, dass hier Jesus Kreuzigung bedacht wird – haben sich viele Osterbräuche entwickelt. Der Besuch der Messe ist selbst für Christen von Bedeutung, die das restliche Jahr ihren Glauben weniger aktiv ausleben. Darüber hinaus ist das Osterfest aber mit den verschiedensten Traditionen verbunden. Selbst in Deutschland können diese Bräuche von Landstrich zu Landstrich unterschiedlich sein.

Die Osterbräuche in Deutschland – was muss man wissen?

Für die meisten Menschen ist Ostern vor allem mit der klassischen Eiersuche verbunden. Die Tage vor dem Osterfest werden damit verbracht, die Eier auszuhöhlen und im Anschluss anzumalen und an geschickten Orten zu verstecken. Während man denken könnte, dass es sich dabei um eine der neusten Traditionen handelt, gehört das Anmalen und Verstecken von Eiern zu einem der ältesten Bräuche, die bis in die heutige Zeit überliefert sind. Schon im Mittelalter war es eine Beschäftigung zwischen den strengen katholischen Messen – eine Abwechslung zu dem harschen Alltag, der in dieser Zeit zelebriert wurde. Immerhin war die Zeit vor Ostern vom Fasten geprägt, eine Sache, die viele Menschen bis heute machen.

Neben der Eiersuche ist in Deutschland vor allem das Osterfeuer von hoher Bedeutung. In vielen kleinen aber auch großen Gemeinden ist es eine tolle Möglichkeit, die Menschen aus der Umgebung an einen Ort zu bekommen. Für die örtliche Feuerwehr ist es meisten sein Highlight des Jahres. Bei Bratwurst, Gesang, Gemeinschaft und dem tollen Feuer kommen die Menschen zusammen und in den Kontakt miteinander. So hat sich das Osterfest auch unabhängig von den Kirchen zu einer Möglichkeit entwickelt, wie man die Menschen aus dem Haus und an eine bestimmte Stelle bekommen kann.

Auch die Tiere spielen zu Ostern natürlich eine entsprechende Rolle. Allen voran ist es der Osterhase, der in Deutschland das Bild dominiert. Auch hier könnte man meinen, dass es, ähnlich wie bei Weihnachten, eine Tradition ist, die auf die Neuzeit zurückgeht. Tatsächlich gibt es Belege dafür, dass bereits im frühen 17. Jahrhundert erstmals der Osterhase erwähnt wurde und eine Rolle in den Osterbräuchen spielt. Warum genau sich die Menschen zur damaligen Zeit gerade für den Hasen entschieden haben, ist in der heutigen Zeit umstritten. Fakt ist, dass überall in Europas der Hase schon seit einer Weile von Bedeutung ist. Das gilt aber nicht für alle Länder auf der Welt.

Ostern und Osterbräuche in der Welt – wie feiern andere Länder?

Tatsächlich ist Deutschland eines der wenigen Länder, die Ostern in dieser Form zelebrieren. Für viele andere Länder, gerade in Europa, ist es vor allem eine Zeit des Gedenkens. Der Grund dafür, dass gerade in Deutschland Ostern von einer so hohen Bedeutung ist, könnte in der Reformation gefunden werden. Das Osterfest blieb eines der letzten Relikte, das von der evangelischen Bedeutung nicht angerührt wurde – entsprechend ist es für beide Bewegungen des christlichen Glaubens bis heute einer der höchsten Feiertage und wird daher auch in den meisten Liturgien nicht weiter angerührt. In anderen Ländern sehen die Bräuche allerdings komplett anders aus.

In den Vereinigten Staaten gibt es beispielsweise eine deutlich größere christliche Gemeinde, hier spielen die Bräuche aber weniger eine Rolle. Das Ende der Fastenzeit wird gefeiert und auch der Besuch in der Kirche ist Pflicht, ansonsten verzichten die Amerikaner aber auf weitere Bräuche. In Italien ist Ostern natürlich eng mit dem Vatikan verbunden und so ist der päpstliche Ostergruß „urbi et orbi“ von besonderer Wichtigkeit. In Finnland hingegen gibt es sanfte Schläge mit dem Läuten der Osterglocken – ein alter Brauch, der auf die Geschichte des Landes zurückgeht. Alles in allem ist Deutschland mit seinen vielen Traditionen zum Fest also beinahe einzigartig. Aber wie sieht es denn nun eigentlich mit dem Zweck von Ostern aus?

Was wird denn nun zu Ostern gefeiert oder gedacht?

Die Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass Ostern eigentlich am 03. April gestartet wird – der 03.04.33 soll der Tag gewesen sein, an dem Jesus an das Kreuz genagelt wurde und starb. Danach begann die Karwoche, die allerdings durch die Beweglichkeit des Kalenders bis heute auf unterschiedliche Daten fallen kann. Es geht bei Ostern darum, erst um Jesus zu trauern und nach drei Tagen seine Auferstehung zu feiern. Dazu wird zum Beispiel beim Gottesdienst in der Kirche ein Licht entzündet, um diese Auferstehung zu demonstrieren. Aber Achtung: der Aufstieg in den Himmel passiert an diesen Tagen noch nicht. Dafür wird irgendwann Christi Himmelfahrt gefeiert.

Es bleibt also bis heute die Frage, warum Ostern so viele Feiertage hat und warum es für so viele Menschen von Bedeutung ist. Selbst jene, die mit dem Glauben nur wenig anfangen können, sollten sich überlegen, ob der Besuch einer Messe nicht interessant sein könnte. So lernt man nicht nur eine Menge über den christlichen Glauben, sondern auch darüber, warum Ostern bis heute – neben Weihnachten – der wohl wichtigste Feiertag des Landes ist.

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